Spielbericht
9. Spieltag Landesklasse Staffel 6 Saison 2018/2019
VfB Sangerhausen II : VfB 07 Lettin (2:0) 2:3
Aufstellung: Marggraf – Bosic, Prellwitz, R., Cioch, Strauß – Gudert, Kutzner, Hecker (90`), Gill (46`) – Herzing, Gafarou (79`)
Ersatz: Weißmann (79`), Böttcher (46`), Mönnig (90`)
Erste Punkte in der Ferne – janusköpfige Halbzeiten
Am neunten Spieltag stand für die Lettiner die weiteste Reise der Saison an. Unter der Voraussetzung, dass die Bilanz aller Auswärtsspiele bislang mit vier Spielen und null Punkten sehr ausbaufähig war, traten die 07er die Strecke von insgesamt rund 100 km mit gemischten Gefühlen an.
Nur mit der quantitativen und qualitativen Unterstützung unserer zweiten Mannschaft, konnte eine schlagfertige Truppe auf das Feld gebracht werden. Der besonderer Dank geht an Strauß, Böttcher und Weißmann.
In Sangerhausen angekommen, wurden die Lettiner durch den freundlichen Gastgeber empfangen und in das komfortable Sozialgebäude des Verbandsligisten (erste Mannschaft) geleitet. Eigentlich hatte man sich schon auf ein Spiel auf dem Kunstrasen eingestellt, da dies so in der Ansetzung vermerkt war. Flexibel, wie es die Lettiner sind, stimmten sie der kurzfristigen Änderung des Platzes zu. Zumal das Spiel nunmehr im Friesenstadion auf perfekt preparierten Naturrasen ausgetragen wurde.
Da mit dem erfahrenen Defensivspezialisten Strauß ein herausragender letzter Mann zur Verfügung stand, änderten die Lettiner ihre Grundordnung und agierten anfangs im ungewohnten 3-4-3. Verzückt von den äußeren Bedingungen lief das Spiel im Großteil des ersten Durchgangs komplett an den Lettiner vorbei. Da die gut sortierten Sangerhäuser aus einer stabilen Viererkette fungierten, musste nach kurzer Zeit, ebenfalls wie der Gegner, auf das altbewehrte 4-4-2 umgestellt werden. Zunächst half dies nicht, etwas am Spielgeschehen zu ändern, da man dafür auch Zweikämpfe gewinnen und einfache Pässe zum nächsten Mitspieler befördern muss. Folgerichtig gingen die Gastgeber der zweiten Vertretung des VfB Sangerhausen in Führung. Ein zunächst von Marggraf abgewehrter Schuss landete bei Hrivnac, der, mutmaßlich erschrocken über den Freiraum, den er bekam, ungehindert zum 1:0 nach nur 12 gespielten Minuten traf. Dass die Lettiner nur drei Minuten später ein Tor erzielten, brachte nicht den erwünschten Umschwung mit sich, da das Tor das eigene war. Noch vor zwei Wochen markierte Gill sein erstes Saisontor. An diesem Tag folgte nun das erste Eigentor per Kopf nach einer Ecke. Zunächst spielten die Gastgeber auf den nächsten Treffer, der wohl den frühzeitigen K.O. bedeutet hätte. Bis zu diesem Zeitpunkt gelang den Lettiner nichts. Selbst die Schuhe von Herzing hatten kein Bock auf das Spiel und gaben sich frühzeitg auf. Kurzerhand nahm er Mönnig die wie angegossen passenden Fussballschuhe von den Füßen, welche noch einen wichtigen Auftritt bekommen sollten.
Zum Ende der ersten Halbzeit fingen sich die Lettiner. Sie nahmen die Zweikämpfe an und fanden zunehmend in das Spiel. Unterbrochen wurde der aufkeimende Spielfluß vom Halbzeitpfliff.
In der Pause wurde es dann in der Lettiner Kabine zurecht etwas lauter. An das Gewissen appelierend wurde das Lettiner Team aufgefordert, das auf den Platz zu bringen, was sie ausmacht (insbesondere Kampf, Einsatz) und was sie auch fussballerich in der Lage sind zu leisten. In der anderen Kabine warnte der Trainer sein Team, dass ein Gegentor das Spiel zum kippen bringen könnte und mahnte zur Vorsicht, den vermeintlich sicheren Vorsprung nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Wie ausgewechselt traten die Lettiner in der zweiten Halbzeit auf. Angeführt von ihrem Kapitän Gudert zeigten sie eine besondere Moral. Auch der Rückschlag, dass ein Tor von Bozic nach einer Flanke von Böttcher wegen vermeintlicher Abseitsstellung nicht anerkannt wurde, vermochte den unbedingten Willen der Lettiner nicht zubrechen. Mit einigen Umstellungen wirkte das Spiel sortierter und kontrollierter. Auch hervorzuheben ist die tadellose Leistung vom eingewechselten Böttcher. Es deutete sich an, dass das Spiel noch nicht verloren gegangen war.
Für den Anschlusstreffer sorgte der nun befreit aufspielende Gudert. Ein Steckerchen von Herzing nutze er ohne zu überlegen und knallte den Ball ins Tornetz. Hieraus resultierte ein 12 Minuten (56´- 68´) anhaltender Flow, den die Lettiner nutzen, um das Spiel komplett auf links zu drehen. Im Eins-Eins im Strafraum kam Herzing zu Fall. Den fälligen Strafstoß verwandelte Gudert sicher. Das Momentum nutzend machte Herzing auch mal wieder ein Tor. Bei Gafarous Flanke verwirrte Herzing den Verteidiger von Sangerhausen, welcher ihm sodann den Ball per Kopf vorlegte. Mit Mönnigs Schuhen tunnelte Herzing diesen Verteidiger per Pikeschuss und erwischte den Schlussmann von Sangerhausen auf dem falschen Fuß. Für die vorzeitige Entscheidung hätte Gafarou sorgen können. Sein Schuss landete auch im Tor des Gegners. Aber erneut war im Vorfeld eine Abseitsstellung erkannt worden. Anders als die Lettiner, konnten die Sangerhäuser den Hebel nicht mehr umstellen. Aussichtsreich war noch Weißmann kurz vor Schluss in Position gestartet. Auf den Pass von Herzing wartend stand er allein vor dem Schlussmann von Sangerhausen. Doch der Pass blieb am Bein des letzten Verteidigers hängen. Die in der Halbzeit angesprochene Befürchtung trat ein. Die Restzeit überstanden die Lettiner gegentrefferfrei und konnten dank der 100%igen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit die ersten Punkte auf einem fremden Platz einfahren.
Am kommenden Samstag treffen die auf heimischen Platz in der Liga ungeschlagenen Lettiner auf das Team von BuSG Aufbau Eisleben. Anstoß ist 14:00 Uhr.